20.11.2012

Neckarsteig oder Neckarweg?

Wanderwegentwirrung am blauen N

Moment mal ... Wieso sieht man denn am Heidelberger Schloss die Markierung eines "Neckarwegs" im Gelände, wo man sich doch vermeintlich am "Neckarsteig" befinden sollte? Weg oder Steig - ja, was denn nun? Der mit regionalspezifischer Wanderkompetenz verständlicherweise etwas weniger ausgestattete Gast könnte sich hier beim Wandern etwas wundern. Die Verwechslungsgefahr hält sich zwar einigermaßen in Grenzen, aber um etwaige Wirrungen am Wanderweg weiter einzudämmen, wollen wir der Neckarsteig-Neckarweg-Verwunderung hier einmal auf den Grund gehen.

Der im Jahr 2004 eingeweihte "Neckarweg" verläuft von der Quelle des Flusses, im Naturschutzgebiet Schwenninger Moos, bis zur Mannheimer Rheinmündung. Sie finden ihn hier: http://www.schwaebischer-albverein.de/wandern/wanderwege/weitwanderwege/neckar/neckar.html
Im Rahmen dieser Wegeplanung wurde dann auch eine Teilroute im Odenwälder Flusstal als "Neckarweg" markiert; an eine zertifierbare Auswahl der Strecke war damals nicht gedacht.

Die späterhin aufgekommene Idee eines "Neckarsteigs" ist dagegen eine andere: Man wollte, so lautete die im Jahr 2008 von Timo Bracht vorgetragene Vision, eine Wanderroute zwischen Heidelberg und Bad Wimpfen auf hohem Qualitätslevel schaffen, um sich auf dem Deutschlandmarkt möglichst weit oben positionieren zu können und die Schönheiten des Neckartals in seinem Odenwälder Verlauf hervorzuheben. Dafür war selbstverständlich von Anfang an auch ein Zertifikat - unklar zunächst noch, ob als "Premiumweg" oder als "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" - vorgesehen. Die alte "Neckarweg"-Route hätte den erforderlichen Qualitätskriterien auf keine Fall entsprochen; sie verlief in großen Anteilen an den nicht selten asphaltierten Uferwegen des Flusses entlang. Im Januar 2012 wurde schließlich der nach Kriterien des Deutschen Wanderverbands zertifizierte "Neckarsteig" auf der Stuttgarter CMT seiner Bestimmung übergeben. Sie finden ihn hier: http://neckarsteig.de/

Heute ersetzt die "Neckarsteig"-Route auf der Strecke Heidelberg-Wimpfen den zuvor ausgewiesenen Odenwälder "Neckarweg"-Abschnitt. Man könnte also auch sagen: Der "Neckarsteig" ist der zertifizierte Teil des überrgionalen "Neckarwegs" zwischen Schwenninger Moos und Mannheimer Mündung; diese Perspektive würde wiederum dem Image- und Markenanspruch des neuen Qualitätswegs nicht gerecht. - Die Markierung des "Neckarwegs" entfällt folglich im Odenwald, sowohl im Gelände als auch In den neuen Wanderkarten. In diesem Raum ist der alte "Neckarweg" gelöscht! Aber: Südöstlich von Bad Wimpfen und westlich von Heidelberg knüpft der "Neckarweg" dann wieder direkt an den "Neckarsteig" an.

Genau das ist der Grund, warum Sie als "Neckarsteiger" beispielsweise im Bereich des Heidelberger Schlosses und weiter bis zum Philosophenweg, bis Neuenheim usf. den "Neckarweg" im Gelände markiert vorfinden und warum es sich bei Bad Wimpfen ganz ähnlich verhält. - Etwas ungünstig, sicher auch für den ein oder anderen Wandergast verwirrend, sind dabei die doch sehr ähnlichen N-Symbole (vgl. Fotos). So bleibt anzumerken, dass weitere infrastrukturelle Ausstattungen am "Neckarsteig" potenzielle Wirrungen bezüglich der beiden ineinandergreifenden Wanderwegformate transparenter machen könnten und hoffentlich bald gänzlich ausschließen werden; ich möchte hier insbesondere auf gut wahrnehmbare "Neckarsteig-Eingangsportale" mit Tafel-Karten hinweisen, wie schon 2009 in der Projektstudie aus dem Hause proreg empfohlen, und ich meine auch heute: dies ist eine der Ergänzungen, die am Neckarsteig noch kommen sollten.

(Fotos: Hahl)

19.11.2012

Quo vadis, Qualitätswege? - Teil 2/2

Regionales Scenario: Neckarsteig und Nibelungensteig als Dachmarken, flankiert von "Odenwald-Schleifen"

Hier kommen Sie zu Teil 1/2: 
http://wanderfokus-odenwald.blogspot.de/2012/11/zertifizierte-wanderwege-sind-im.html

Im ersten Teil dieses Beitrags war von einer "Hyperzertifizitis" die Rede, die sich derzeit im Odenwald auszubreiten scheint. Dieser gar nicht provokanten These sei nun ein Scenario gegenübergestellt, das wir uns für die Region - anknüpfend an den gegenwärtigen Status quo gut vorstellen könnten. Im Wesentlichen wie folgt: einen oder maximal zwei der großen Zertifikatswege durch professionelles Marketing und gründliche Qualitätsentwicklung nähren und ausreifen lassen, mit dem Ziel, ein oder zwei erstklassige Wandermarken zu schaffen, die sich deutschlandweit positionieren können. Normalerweise einer für alle; angesichts der drei Bundesländer, die in den Odenwald lappen (Bayern allerdings nur mit geringem Anteil), gehen auch zwei - mehr besser nicht.

Nibelungensteig als hessisch-bayerische Marke und Neckarsteig als nordbadisches Qualitätsprodukt (mit kleinem südhessischen Anteil) erscheinen dafür als die geeignetsten Routen. Diese zwei gilt es zu füttern und zu päppeln, damit sie deutschlandweit Beachtung finden, zu "Top Trails" oder "besten Wanderwegen" werden können und dadurch der gesamten Destination zugute kommen: dem Burgen- und Berge-reichen Odenwald mit seinen dichten, mystisch atmosphärischen Wäldern (stellvertretend: Nibelungensteig) und seinem geschichtsträchtigen, mythisch-romantisch verklärten Flusstal im Süden (stellvertretend: Neckarsteig). - Von weiteren Zertifizierungen anderer Mehrtageswege, und seien sie zweifellos auch noch so schön und empfehlenswert, sollte man - mit Verlaub - in der Region Abstand nehmen: keine Burgenweg-Zertifizierung, keine Limesweg-Zertifizierung, zukünftig vielleicht auch keine Alemannenweg-Zertifizierung mehr. So weit jedenfalls dieses Scenario! Die ein bis zwei Dachmarken wären somit klar definiert und repräsentieren den Odenwald: weniger ist mehr ...

Die einzelnen Tages-Rundwege, die derzeit entstehen, brauchen einen eigenen Markennamen. [Edit 24.01.13: Mittlerweile ist zu lesen, dass sie den Namen "Qualitätswege Wanderbarer Odenwald" tragen sollen.] Wenn man ein regionalpatriotisches Zertifikat zu den bisherigen überregional erkennbaren und bekannten Siegeln gesellen möchte, dann muss sie der Gast auch auf den ersten Blick unterscheiden können von DWV-zertifizierten "Qualitätswegen Wanderbares Deutschland". Ausgezeichnete Tages-Rundwege sollten überwiegend die (zwei) großen Steige flankieren und von Anfang an auf einem Qualitätslevel entwickelt werden, mit dem die Wandererlebnisgarantie, die eine Zertifizierung ja prinzipiell auf den Weg bringen soll, nicht aufgeweicht wird. Das bedeutet auch, dass die Qualität dauerhaft gewährleistet werden muss, das heißt: Folgekosten für die Kommunen. - Andererseits kann zum jetzigen Stand niemand ausschließen, dass sich einzelne Odenwald-Kommunen zukünftig wiederum um Rundwege bemühen werden, die sie vom Wanderverband oder vom Wanderinstitut zertifizieren lassen möchten, um sich erneut aus einer Masse durch Klasse abzuheben, denn das Image dieser beiden überregionalen Siegel wird über die Region hinaus aussagekräftiger bleiben, davon muss man sicherlich ausgehen. Aus der Parallelität unterscheidlicher Siegel wird ein Ranking hervorgehen. Um Verwirrungen für Gäste und Markt aufgrund unterschiedlicher Gütezeichen zu vermeiden, wäre ein schlüssiges wandertouristisches Gesamtkonzept für die Region sehr hilfreich. Man muss sich kritisch mit der Frage auseinandersetzen: Haben wir das zum momentanen Zeitpunkt noch? Oder besteht die Gefahr eines Wildwuchses?

Auch Wegabschnitte, die als "Alternativrouten" vorgestellt werden, wie der neue 26,4 km lange Katzensteig zwischen Eberbach und Neckargerach, passen nicht so recht in ein regionales Gesamtbild: Wie kann ein Katzensteig möglichst überregional vermarktet werden, wenn bislang nicht einmal der Etat für den großen Bruder, die Dachmarke Neckarsteig, auf ein zukunftsweisendes Maß eingependelt wurde? Und was will man den ortsunkundigen "Neckarsteigern" dann eigentlich anbieten: Dass sie sich in Eberbach oder in Neckargerach entscheiden müssen, ob sie alternativ die 1A-Landschaft rund um den Katzenbuckel wählen oder die 1A-Landschaft über den Eberbacher Breitenstein, ausgestattet mit eindrucksvollen Spuren der Flussgeschichte, und vorbei an der Burgruine Stolzeneck? Ein kniffliges Unterfangen, wenn es doch eigentlich darum gehen müsste, ein glasklares regionales Wanderprodukt (hier also die Marke Neckarsteig) auf dem deutschlandweiten Markt zu etablieren. Wäre es nicht im Sinne eines Gesamtkonzepts und auch im Sinne der Waldbrunner Übernachtungszahlen effektiver (gewesen), einen zertifizierten Tagesrundweg um den Katzenbuckel zu schaffen und diesen an die Dachmarke Neckarsteig zu knüpfen? Immerhin hat der Katzensteig das Potenzial, als Zweitagesroute (mit Übernachtung in Waldbrunn) - für Ausdauerwanderer auch als Tagestour geeignet - das Wanderziel Katzenbuckel an die S-Bahn im Neckartal anzubinden; von der Vorstellung einer "Alternativroute" zum Neckarsteig sollte man allerdings absehen.

Abschließend noch einmal zusammengefasst - das hier entwickelte Szenario sieht vor: zwei Mehrtageswanderwege als zertifizierte regionale Dachmarken mit idealer Ausstattung, Steig 1 im Norden, Steig 2 im Süden. Einer davon, der Neckarsteig, bietet zudem durch den S-Bahn-Anschluss gute Voraussetzungen, auch Tagesmarschetappen zu ermöglichen (wenngleich die Ausstattung mit Einstiegs-/Ausstiegs-Portalen und die Qualität der erforderlichen Zubringerwege zwischen S-Bahnhöfen und Steig unbedingt noch nachzubessern wären). Weitere regionale Mehrtageswanderwege (Alemannenweg, Burgenweg, Limesweg und andere) können auch zukünftig empfohlen werden, ohne aber als gleichrangige Parallel-Wandermarken entwickelt zu werden; eine Zertizierung erscheint hier nicht (mehr) erforderlich. - Angekoppelt an die beiden großen Steige entwickelt man hochkarätige Tagesrundwege, vergleichbar den "Traumschleifen" am Saar-Hunsrück-Steig. Man sollte sich in einem gesamtregionalen Entscheidungsfindungsprozess darüber verständigen, ob diese - nennen wir sie einfach mal - "Odenwald-Schleifen" mit einem regionalen OWK-Zertifikat, mit einem deutschlandweiten DWV-Zertifikat oder gar mit einer europaweiten Ausweisung als "Premiumwege" entwickelt werden.

18.11.2012

Quo vadis, Qualitätswege? - Teil 1/2

Oder: Geht im Odenwald die Hyperzertifizitis um?

Zertifizierte Wanderwege sind im Odenwald auf dem Vormarsch. Bereichert das die Wanderregion oder schlägt Masse bald Klasse? Irgendwo im Spannungsfeld zwischen den zwei überzeichneten Fragestellungen "geht noch einer?" und "gehts noch?" ist nüchternes, kritisches, konzeptionelles Abwägen gefragt.

Neben "Neckarsteig", "Nibelungensteig" und "Alemannenweg" soll es bald noch einen weiteren nach Kriterien des Deutschen Wanderverbands zertifizierten Qualitätsweg im Odenwald geben: Der "Burgenweg" an der badischen Bergstraße wird hinsichtlich seiner Zertifizierbarkeit geprüft. Zunächst geht es um den Abschnitt von Heidelberg bis Laudenbach. Damit verliefen am Drehpunkt Heidelberg bereits zwei Qualitätswege. Allerdings ist der Asphaltanteil auf den wunderbar aussichtsreichen Bergstraßenhöhen gravierend und die Zertifizierbarkeit scheint daher, bei allem Respekt vor dem Rheingraben-Panorama und der klimatisch bedingt frühen Obstbaumblütenexplosion, wohl derzeit noch fragwürdig.

Im Südosten des Mittelgebirges wird dagegen ein "Limesweg" hinsichtlich seiner Eignung als Qualitätsweg geprüft. Sollte er sein Gütesiegel bekommen, und mit ihm auch der Bergsträßer Wander-Highway, dann wären es womöglich bald fünf DWV-bescheinigte Wanderbare in einer Region. Das ist eine ganze Menge ... Und noch einer: Die Neueinrichtung des von Eberbach über Waldbrunn bis Neckargerach führenden, 26 km langen "Katzensteigs", der als eine Art Alternativroute für einen Teilabschnitt des "Neckarsteigs" gedacht ist, reiht sich auch noch in die Gütegarde ein.

Damit nicht genug - weiter geht´s im Sauseschrit: Seit einiger Zeit produziert der Odenwaldklub nun auch nach eigenen Kriterien zertifizierte Rundwege mit ca. 10-16 Streckenkilometern, räumlich weitgehend losgelöst von den großen "Steigen" der Region. Es sind mittlerweile offenbar schon an die fünfzig nach OWK-Richtlinien ausgewiesene Wege entstanden oder in Bearbeitung, wenn man die Liste in der aktuellen "Dorflinde", S.6, beschaut. Es fällt zudem auf, dass diese Rundwege im Vereinsblatt als "Qualitätswege im Odenwald" präsentiert werden. Bislang ging man davon aus, dass sich dieser Begriff auf jene Pfade des Deutschen Wanderverbands, die "Qualitätswege Wanderbares Deutschland" beschränkte; um eine Verwässerung des Produktnamens zu vermeiden, muss man hier vielleicht über einen eigenständigen Markennamen nachdenken. Eine andere Frage, mit der man sich sicher noch auseinandersetzen sollte, ist die, inwieweit die Zertifizierung selbst als Gütesiegel mit eindeutigem Wiedererkennungswert aufgeweicht wird, wenn am Ende zu viele Markenwege mit unterschiedlichen Messlatten entwickelt werden.

Nun, jeder einzelne dieser Wege ist sicherlich eine Wanderung wert und man wird hier wie dort ganz bestimmt wunderbar erwanderbare Aussichten und Einsichten sowie vermutlich gut ausgewählte Routenführungen vorfinden und genießen können. Die Qualität der Wege sei hier auch keineswegs in Abrede gestellt; die Fragen, die sich aufdrängen, sind andere: Hat die Region die finanziellen und personellen Kapazitäten, alle diese Markenwege entsprechend ihrer ursprünglichen Qualitätsoffensive mit Marketing, Wegemanagement, Öffentlichkeitsarbeit und so weiter auszustatten, um deren Image auf gebührlich hohem Level kommunizieren zu können und um die Qualität, die sie versprechen, dauerhaft zu halten, vielleicht im ein oder anderen Fall gar noch zu optimieren? Lässt sich die zunehmende Fülle dieser Wege denn noch "überodenwälderisch", möglichst deutschlandweit vermarkten?

Und noch einen Schritt weiter gedacht: Kann die lokalspezifische Quantität noch der Qualität einer Wanderregion zugute kommen oder verwässern sich die zahlreichen Zertifikate gegenseitg? Sollte man nicht vielmehr hergehen und eines oder vielleicht auch noch zwei dieser wandertouristischen Produkte als ganz besondere Marke entwickeln und weit über die regionalen Grenzen hinaus etablieren? Bringt die facettenreiche Masse auch gesamtkonzeptionelle Klasse? Oder anders gefragt: Wo ist das regionale Zugpferd einer Wanderdestination, wenn überall die Gäule aufgesattelt werden?

Szenenwechsel: "Wann war dein letztes Abenteuer?", fragt man den Wandergast zwischen Perl und Trier aus aufwändig gestalteten Prospekten heraus. Der als Premiumweg zertifizierte "Saar-Hunsrück-Steig" ist das Aushängeschild einer ganzen Wanderdestination. Ergänzt wird er von den so genannten "Traumschleifen", die als etwa 10-15 km lange Tagesrundwege an den Steig anknüpfen. Sie finden den aktuellen Stand hier: http://www.saar-hunsrueck-steig.de/traumschleifen__gesamt.php - Ein zweiter großer Premiumweg, neben dem Saar-Hunsrück-Steig, stand hier nie zur Debatte, obwohl die Landschaft und die Kulturgüter im saarländisch-pfälzischen Grenzraum sicherlich noch andere Zertifizierungspotenziale zu bieten hätten.

Ein recht ordentlicher Marketing-Etat fließt in die große Saar-Hunsrück-Marke und eine eigene Geschäftsstelle wurde ausschließlich für Wegemanagement und all die anderen Aspekte professioneller Qualitätssicherung und Qualitäsentwicklung aufgebaut. Mit "Deutschlands schönstem Wanderweg 2009" wirbt eine länderübergreifende Tourismusdestination und die Experten sind sich einig: die bundesweit bekannte Marke dient als Zugpferd und tut hier dem gesamten regionalen Tourismus gut. Also: einer für alle ...

Wie verhält es sich nun mit der Klasse und der Masse? Dass sich das Konzept der "Traumschleifen" bewährt - zertifizierte Tagesrunden also, die sich direkt an die großen Steige anschließen -, dies scheinen Umfragen zu bestätigen und es liegt an den empirisch ermittelten und statistisch festgeklopften Vorlieben des "idealtypischen" Wanderers. Unter bestimmten Umständen ist außerdem durchaus vorstellbar, dass interkommunaler Wettbewerb das Geschäft innerhalb einer Region belebt, dass im besten Fall also auch Klasse aus Masse entstehen kann, falls sich eine Art lokalmatadorisches Ringen um den besten hiesigen Wanderweg entwickelt.

Das Konzept in der Saar-Hunsrück-Destination scheint derweil stimmig: Ein großer Steig dient als wandertouristisches Aushängeschild für die ganze Region, daneben erfüllen angekoppelte Extratouren, Rundwege im Tageswanderungsformat, andere Bedürfnisse; sie flankieren ihre Dachmarke

Alle großen Steige aber haben im Grunde das gleiche Problem: Die Region braucht Geld, um die beabsichtigte Qualität, für die immerhin einiges an Vorleistungen erbracht wurde, zu halten und weiter zu optimieren. Geld für Marketing, Merchandising, Management, Public Relations, Ausstattung und Pflege, Nachbesserungen und Ergänzungen, Programme und Pauschalen, Events und Erlebnisse und manches mehr. Wo die bare Münze fehlt, da geht das, was nach Markierung und Zertifizierung eben noch weiter erfolgen muss, allzu leicht unter.

Erfolgversprechender und effektiver als die derzeit im Odenwald voranschreitende Parallelzertifizierung einer zunehmenden Anzahl von Mehrtageswegen scheint daher das Finanzierungs- und Marketingkonzept des Saar-Hunsrück-Steigs, ebenso wie das des Eifelsteigs, des Rheinsteigs, des Rothaarsteigs und etlicher großer Wanderwegmarken: alle für einen also ... - Masse allein ist für den Erfolg der Sache keineswegs der Königsweg.

Hier gelangen Sie zum Teil 2/2:
http://wanderfokus-odenwald.blogspot.de/2012/11/quo-vadis-qualitatswege-teil-2.html